Als Frankfurt einmal die Hauptstadt der Revolte war

21. März 2020: Seminar & Ortsbesichtigung
Das „rote Jahrzehnt“ – Frankfurt in den Jahren der Revolte Frankfurt war neben Berlin das Zentrum der 68er-Bewegung. An vielen Orten finden sich in der Mainmetropole heute noch Spuren der jugendlichen Revolte, die vor 50 Jahren die Bundesrepublik nachhaltig veränderte.

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Seminare und Workshops 2020

Die Häuserchronik

HÄUSERCHRONIK
von
ALT-BOCKENHEIM
Aus Gemeinde- Polizei- und Kirchenakten
zusammengestellt von
Heinrich Ludwig
Konrektor i.R. 1941

Die Häuserchronik ist erhältlich in den Bockenheimer Buchhandlungen (Libretto, Karl-Marx u.a.), im Hessenshop, im Stadtteilbüro (Di., Mi, Do von 15 – 19 Uhr) und in der Buchhandlung Walther König an der Kleinmarkthalle. Gerne schicken wir Ihnen das Buch auch direkt zu: Institut für Selbstorganisation e.V. – Mail: info@institut-iso.de.  Die Häuserchronik kostet € 49.

Das Buch wurde vorgestellt am 14. November 2019 im Cafe Zebulon in Frankfurt-Bockenheim, verbunden mit einem Vortrag von Hermann Ludwig über das Leben und Werk des Bockenheim-Chronisten Heinrich Ludwig.

Heinrich Ludwig im Hesseneck

Meine Begegnung mit Heinrich Ludwig hat ein Vorspiel im Hesseneck, einer Bockenheimer Szene-Kneipe am Hessenplatz. Das Hesseneck wird seit Anfang der 1970er Jahre geführt von der griechischen Wirtin Rula. Damals: Griechisches Essen, Platz für WG´s, die Luft voller Tabakrauch. Irgendwann wurde das Hesseneck renoviert – aber es blieb eine Raucherkneipe, wurde schließlich ein hervorragender Platz für Live-Musik, und ist bis heute ein fester Bestandteil des Bermudadreiecks: Doctor Flotte, Tannenbaum, Hesseneck.

Dort ist in den Deckenbalken zu lesen:

„Möge meine Geschichte Bockenheims ihren Zweck erfüllen, die Liebe zur Heimat zu wecken, zu erhalten und ihr neue Freunde zu erwerben.“           den 10. März 1940       Heinrich Ludwig

Wem der Hesseneck-Gäste sagt der Name Heinrich Ludwig etwas? […]

14.11.2019 – 19:00 – Vortrag & Vorstellung der “Häuserchronik”

Buchvorstellung & Vortrag über Heinrich Ludwig

Über den großen Bockenheim-Historiker Heinrich Ludwig ist wenig bekannt. Umso spannender ist es über ihn durch einen fernen Verwandten etwas zu erfahren. Sein Hauptwerk, die “Geschichte des Dorfes und der Stadt Bockenheim” ist nur noch antiquarisch erhältlich. Da ist es etwas ganz besonderes, ein neues Buch von Heinrich Ludwig am 14. 11. 2019 vorstellen zu können: Die “Häuserchronik von Alt-Bockenheim”. Bislang nur ein Manuskript im Archiv und jetzt endlich ein dickes Buch.
Das Buch wird öffentlich vorgestellt am
14. November 2019 – 19 Uhr im Cafe Zebulon, Grempstr. 23 in Frankfurt-Bockenheim, verbunden mit einem Vortrag von Hermann Ludwig über das Leben und Werk des Bockenheim-Chronisten Heinrich Ludwig. Eine Veranstaltung der Vereine Institut für Selbstorganisation und Freunde Bockenheims . Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.

Endlich ein gedrucktes Buch: Die Häuserchronik von Alt-Bockenheim

HÄUSERCHRONIK
von
ALT-BOCKENHEIM
Aus Gemeinde- Polizei- und Kirchenakten
zusammengestellt von
Heinrich Ludwig
Konrektor i.R. 1941

512 Seiten im Großformat A4. Auf 248 Seiten das Manuskript der Häuserchronik von Heinrich Ludwig mit 105 Fotos, 8 gezeichnete Karten, 12 Pläne,  Zeichnungen und 16 Abbildungen (Kupferstiche, Aquarelle u.ä.). Dem handschriftlichen Manuskript wird die Transkription von Hermann Ludwig vorangestellt und damit wird die Häuserchronik zum unentbehrlichen Nachschlagewerk für Alt-Bockenheim, seiner Häuser und Hauseigentümer, Familien und Bewohner.

Presseartikel

in der FNP und FAZ zum Erscheinen der Häuserchronik von Alt-Bockenheim

Buchvorstellung & Vortrag über Heinrich Ludwig
Das Buch ist ab Mitte November 2019 in den Bockenheimer Buchhandlungen, im Hessenshop, im Stadtteilbüro und direkt beim Institut für Selbstorganisation e.V. (info@institut-iso.de) für  € 49 erhältlich.
Das Buch wird öffentlich vorgestellt am 14. November 2019 – 19 Uhr im Cafe Zebulon, Grempstr. 23 in Frankfurt-Bockenheim, verbunden mit einem Vortrag von Hermann Ludwig über das Leben und Werk des Bockenheim-Chronisten Heinrich Ludwig. Eine Veranstaltung der Vereine Institut für Selbstorganisation und Freunde Bockenheims . Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.

Das „rote Jahrzehnt“ – Frankfurt in den Jahren der Revolte. 1968 – 1977

02. November 2019: Seminar & Ortsbesichtigung
Das „rote Jahrzehnt“ – Frankfurt in den Jahren der Revolte

Frankfurt war neben Berlin das Zentrum der 68er-Bewegung. An vielen Orten finden sich in der Mainmetropole heute noch Spuren der jugendlichen Revolte, die vor 50 Jahren die Bundesrepublik nachhaltig veränderte.  Das Seminar, beginnend mit einer fachkundigen Führung, sucht die Spuren und die Nachwirkungen der Studentenrevolte und der daraus entstehenden gesellschaftlichen Veränderungen.

Adorno und Horkheimer

Ein Thema ist dabei die Arbeit des Instituts für Sozialforschung (IFS). Dort forschten und lehrten die geistigen Väter der Studentenbewegung Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Ihre kritische Theorie der Gesellschaft lieferte viele Anstöße für die nach Veränderung sich sehnende Generation. Und natürlich geht es auch um die Konflikte zwischen den Autoritäten und den Studenten.

Karl Marx-Universität und Tomatenwurf

Die „Selbstermächtigung“ der Studenten über die Inhalte und Formen des Studiums nicht nur mitzubestimmen, sondern selber zu bestimmen, dies drückte sich auch in der kurzzeitigen Umbenennung der Goethe-Uni in „Karl Marx-Universität“  aus. Auch der legendäre Tomatenwurf von Sigrid Rüger auf Hans-Jürgen Krahl, dem „Robespierre von Bockenheim“ mit dem der feministische Teil der 68er-Bewegung auf sich aufmerksam machte, gehört zur Geschichte dieser Zeit.

 „Robespierre“ hörte „Mama“

In der sogenannten „Fabrik“ in der Adalbertstraße 10 wohnte eine Zeit lang die schwarze US-Aktivistin Angela Davis, die von 1965-67 am Institut für Sozialforschung studierte. Neben der Fabrik lag der „Böse Buben-Club“ und noch ein paar Häuser weiter war eine Eck-Kneipe an der Bockenheimer Warte, die die Studenten damals 1968 nur „Nutten Lui“ nannten . In der Musicbox wartete Heintje.

Das nicht nur die Protestthemen wie Notstandsverfassung, Vietnamkrieg und Bildungsreform die damalige Jugendrevolte prägte, das wird an vielen Beispielen dargelegt.

Ein spannendes Programm:

Das Seminar findet statt im Stadtteilbüro Bockenheim (Leipziger Straße 91). Die Führung ist Teil des Seminars und dauert etwa 90 Minuten. Anmeldung per Mail (info@denknomaden.de oder 069 7675 2458)

Beginn: 13 Uhr

Bilder der Grempstraße

Die Ausstellung wurde am 3. November 2019 beendet. Die Übersicht der in der Ausstellung gezeigten Fotos mit Angaben zum Jahr der Entstehung usw. steht hier als PDF-Datei zur Verfügung.
Die Fotos der Ausstellung sind auf Forex-Platten gedruckt und können erworben werden. Bei Interesse und Fragen bitte eine Mail an info@institut-iso.

Ende eines Hauses

Die Leipziger 68. Erbaut um 1828. Das Haus wurde seither als Wohn- und Handelshaus genutzt. Jahrzehntelang befand sich hier eine Glaserei im Hinterhof. Seit circa 20 Jahren ist es im Besitz der Gaumer GmbH.

2012 kam es zu Beschwerden von Anwohnern. In notdürftig sanierten Schuppen im Hinterhof waren viele Menschen einquartiert worden. Die Wohnsituation war für die zumeist bulgarischen Bewohner auch ohne Überbelegung nicht gut. 45 Menschen waren damals in dem zweigeschossigen Vorder- und dem Hinterhaus gemeldet.

Das Treppenhaus wirkte, als sei es seit Jahrzehnten nicht renoviert worden, im Hinterhof waren Kabel offen an den Außenwänden der Gebäude verlegt.

Bauaufsicht und Wohnungsamt hielten das Problem einige Wochen später für gelöst. Die meisten Mieter zogen schließlich aus. Ein ASIA-Imbiss blieb im Vorderhaus bis 2017.

Im Herbst 2018 erteilte die Bauaufsicht der Gaumer GmbH die Abrissgenehmigung.
Noch 2012 hatte die Behörde festgestellt: Die Schäden am Gebäude sind behoben. Jetzt, 2018, ist es baufällig. Auf Fragen des Ortsbeirats 2 teilte die Stadt Frankfurt mit: Für die Leipziger Straße 68 besitzt der Magistrat keine Erkenntnisse, wonach die Liegenschaft gezielt abgenutzt oder heruntergewirtschaftet wurde. (Stellungnahme des Magistrats vom 23.4.2019)
Bislang gibt es keinen Bauantrag für das Grundstück. Mit dem Abriss der Leipziger 68 geht ein historisches, das Bockenheimer Ortsbild prägendes Gebäude verloren. Soziale Veränderungen sind abzusehen.

Rechtliche Interventionsmöglichkeiten bei baulichen Fehlentwicklungen im Baugesetzbuch (BauGB)
In den Paragraphen 176 und 177 des Baugesetzbuchs sind das Baugebot und
die Modernisierungs- und Instandsetzungsgebote festgelegt. Die Gemeinden
könnten dieses Instrument zur Anordnung von Bebauung und Instandhaltung
nutzen.
Wird der Eigentümer dann nicht tätig und zeigt keine Mitwirkungsbereitschaft
droht ihm sogar die Enteignung. Die Beispiele  in der Leipziger Straße zeigen eine
für die Bockenheimer Bürger unverständliche Untätigkeit der Stadt Frankfurt.

Welches Amt fühlt sich für diese Fälle zuständig und wie gehen die zuständigen
Ämter mit diesen „Problemhäusern“ um: Reicht es abzuwarten, bis ein Abrissantrag vorliegt? Prüft jemand den Bericht aus dem Jahr 2012, in dem „alles ok“ war?
Wie kommt der Magistrat zu „Erkenntnissen“ über „Übernutzung“ und ungeeignete Reparaturmethoden?
Wie behandelt das zuständige Amt den Milieuschutz in Bockenheim?
Aktiv? Passiv?

Auf den Online-Seiten des Journal Frankfurt gab es ebenfalls einen Artikel zum Abriss der Leipziger 68

Über den Protest gegen den Abriss berichtete die FR am 27. August 2019.

In der Rundschau erschien am 7. August 2019 ein Artikel:  
Eines der ältesten Häuser in Bockenheim wird abgerissen – Kritik an der Stadt

ie FAZ berichtete im Juli 2019 über das ”
Erbe der „Gaumer-Immobilien“
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/gaumer-immobilie-sorgt-fuer-aerger-in-bockenheim-16280849.html