Aktuell
21. März 2020: Seminar & Ortsbesichtigung
Das „rote Jahrzehnt“ – Frankfurt in den Jahren der Revolte Frankfurt war neben Berlin das Zentrum der 68er-Bewegung. An vielen Orten finden sich in der Mainmetropole heute noch Spuren der jugendlichen Revolte, die vor 50 Jahren die Bundesrepublik nachhaltig veränderte.
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Aktuell, Geschichte Bockenheims
Stadtentwicklung & Bürgerprotest in Frankfurt am Main in den 70er Jahren und der Gegenwart. Teil 1<br />
25.01.2020
- Das Seminar gibt einen Überblick über die Stadtentwicklung-/Stadtplanung und die in dieser Zeit entstehenden Bürgerinitiativen. Die “BIs” stellen eine neue Form der demokratischen Willensbildung dar und sind heute aus dem Zeitgeschehen nicht mehr wegzudenken. Besonders wichtig waren diese frühen “NGOs” z B im Westend (AG Westend), später in der Ökologiebewegung und bei den Protesten gegen die Flughafenerweiterung.
Hausbesetzungen und Mietstreiks in Frankfurt in den Jahren 1970-1974
07.03.2020
- Die frühen 70er Jahre in Frankfurt am Main sind in der Erinnerung als Zeit der Hausbesetzung verankert. In Vergessenheit geraten sind die zahlreichen Mietstreiks, oft getragen von migrantischen Initiativen. Einige Tausend MieterInnen waren daran beteiligt, zahlreiche Prozesse um die Wohnsituation und die Mieten wurden geführt. Diese sozialen urbanen Kämpfe sollen in der Veranstaltung mit Zeitzeugen veranschaulicht präsentiert werden.
Der notwendige Zerfall der Studenten-bewegung. Ein Verlust? Rekonstruktion einer Zeit der Veränderung
22.08.2020. 13:00 Uhr
- Der “Zerfall” der Studentenbewegung in den Jahren nach 1968 wurde/wird oft beklagt. Aber was meint “Zerfall” eigentlich? Welche strategischen Vorstellungen einer Gesellschaftsveränderung hatte denn “die” Studentenbewegung? Welche Vorstellunen wurden im SDS nach 1968 diskutiert und je nach “Stadt” unterschiedlich beantwortet. Die Eigenarten der Protestzentren wurden oft wesentlich: Hamburg, Heidelberg, Frankfurt, Berlin etc. etc. – das waren auch im Protestjahr 68 schon große Unterschiede. Die lokalen Besonderheiten wurden lange unterschätzt und sind auch heute noch unzureichend aufgearbeitet und dokumentiert.
Von der Protestbewegung zu den Bürgerinitiativen. Am Beispiel der AG Westend und der BI Bockenheim
14.05.2020
- Bürgerinitiativen gehören heute so selbstverständlich zur deutschen Gesellschaft, dass ihre Entstehungszeit Ende der 69er Jahre, Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts schon zur spannenden Zeitgeschichte zählt, die oft unbekannt geworden ist. Die AG Westend, die sich als bürgerliche Kritik der Umwandlung eines Stadtteils verstand und die BI Bockenheim, die Sanierungs- und U-Bahn-Planung stark beeinflußte, werden vorgestellt.
Migrantische Aktionen und Interventionen in den frühen 70er Jahren in Frankfurt
25.04.2020
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- Die Gruppen der Neuen Linken, die Ende der 60er Jahre entstehen, haben ein inte4rnationales Begleitmoment in der BRD: Vorallem die italienischen Migranten bringen “ihre” radikalen Organisationen aus ihrer Heimat mit nach Deutschland. Besonders bedeutend: Lotta Continua, Unione Inquilini. Es entstehen Kulturzentren, Treffs, Kneipen und damit eine Veränderung der sozio-kulturellen Basis der gesellschaftlichen Proteste.
Die Stadt Bockenheim im 19. Jahrhundert. Industrie & Nachbarschaft zu Frankfurt
26.08.2020
- Ausgangspunkt des Seminars ist eine Stadtteilführung, die die Stationen der Industrieentwicklung in Bockenheim zur Zeit der Stadtgründung (1819/1822) und die rasante Zeit danach veranschaulicht. Nach vor wenigen Jahrzehnten war der jetzige Stadtteil ein bedeutender Industriestandort
Braucht Frankfurt ein Archiv der Revolte? Workshop zu den historischen Orten und Sammlungen zu "68"
10.10.2020
Stadtentwicklung & Bürgerprotest in Frankfurt am Main in den 70er Jahren und der Gegenwart. Teil 2
16.10.2020
- Aus Bürgerinitiativen wurden NGOs, die Arbeitsstrukturen von Bürgerbeteiligung an kommunalen Entscheidungen ändern sich. Da wundert es manchmal, wie hartnäckig manche Probleme “ungelöst” bleiben. So ist die Wohnungsfrage, die Verkehrs- und Stadtplanung, die Frage urbaner Innenstädte und öffentlicher Plätze und Orte ein immer noch und wieder aktueller Stoff.
Das „rote Jahrzehnt“ – Frankfurt in den Jahren der Revolte. 1968 - 1977
05.11.2020
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Wohnungsnot & Stadtentwicklung: Protestbewegung und Häuserkampf
23.11.2020
Gemeinschaftliches Wohnen. Projekte und Perspektiven in der Gegenwart Frankfurts
27.11.2020
Aktuell, Geschichte Bockenheims
HÄUSERCHRONIK
von
ALT-BOCKENHEIM
Aus Gemeinde- Polizei- und Kirchenakten
zusammengestellt von
Heinrich Ludwig
Konrektor i.R. 1941
Die Häuserchronik ist erhältlich in den Bockenheimer Buchhandlungen (Libretto, Karl-Marx u.a.), im Hessenshop, im Stadtteilbüro (Di., Mi, Do von 15 – 19 Uhr) und in der Buchhandlung Walther König an der Kleinmarkthalle. Gerne schicken wir Ihnen das Buch auch direkt zu: Institut für Selbstorganisation e.V. – Mail: info@institut-iso.de. Die Häuserchronik kostet € 49.
Das Buch wurde vorgestellt am 14. November 2019 im Cafe Zebulon in Frankfurt-Bockenheim, verbunden mit einem Vortrag von Hermann Ludwig über das Leben und Werk des Bockenheim-Chronisten Heinrich Ludwig.
Heinrich Ludwig im Hesseneck
Meine Begegnung mit Heinrich Ludwig hat ein Vorspiel im Hesseneck, einer Bockenheimer Szene-Kneipe am Hessenplatz. Das Hesseneck wird seit Anfang der 1970er Jahre geführt von der griechischen Wirtin Rula. Damals: Griechisches Essen, Platz für WG´s, die Luft voller Tabakrauch. Irgendwann wurde das Hesseneck renoviert – aber es blieb eine Raucherkneipe, wurde schließlich ein hervorragender Platz für Live-Musik, und ist bis heute ein fester Bestandteil des Bermudadreiecks: Doctor Flotte, Tannenbaum, Hesseneck.
Dort ist in den Deckenbalken zu lesen:
„Möge meine Geschichte Bockenheims ihren Zweck erfüllen, die Liebe zur Heimat zu wecken, zu erhalten und ihr neue Freunde zu erwerben.“ den 10. März 1940 Heinrich Ludwig
Wem der Hesseneck-Gäste sagt der Name Heinrich Ludwig etwas? […]
Aktuell, Geschichte Bockenheims
HÄUSERCHRONIK
von
ALT-BOCKENHEIM
Aus Gemeinde- Polizei- und Kirchenakten
zusammengestellt von
Heinrich Ludwig
Konrektor i.R. 1941
512 Seiten im Großformat A4. Auf 248 Seiten das Manuskript der Häuserchronik von Heinrich Ludwig mit 105 Fotos, 8 gezeichnete Karten, 12 Pläne, Zeichnungen und 16 Abbildungen (Kupferstiche, Aquarelle u.ä.). Dem handschriftlichen Manuskript wird die Transkription von Hermann Ludwig vorangestellt und damit wird die Häuserchronik zum unentbehrlichen Nachschlagewerk für Alt-Bockenheim, seiner Häuser und Hauseigentümer, Familien und Bewohner.
Buchvorstellung & Vortrag über Heinrich Ludwig
Das Buch ist ab Mitte November 2019 in den Bockenheimer Buchhandlungen, im Hessenshop, im Stadtteilbüro und direkt beim Institut für Selbstorganisation e.V. (info@institut-iso.de) für € 49 erhältlich.
Das Buch wird öffentlich vorgestellt am 14. November 2019 – 19 Uhr im Cafe Zebulon, Grempstr. 23 in Frankfurt-Bockenheim, verbunden mit einem Vortrag von Hermann Ludwig über das Leben und Werk des Bockenheim-Chronisten Heinrich Ludwig. Eine Veranstaltung der Vereine Institut für Selbstorganisation und Freunde Bockenheims . Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Aktuell
02. November 2019: Seminar & Ortsbesichtigung
Das „rote Jahrzehnt“ – Frankfurt in den Jahren der Revolte
Frankfurt war neben Berlin das Zentrum der 68er-Bewegung. An vielen Orten finden sich in der Mainmetropole heute noch Spuren der jugendlichen Revolte, die vor 50 Jahren die Bundesrepublik nachhaltig veränderte. Das Seminar, beginnend mit einer fachkundigen Führung, sucht die Spuren und die Nachwirkungen der Studentenrevolte und der daraus entstehenden gesellschaftlichen Veränderungen.
Adorno und Horkheimer
Ein Thema ist dabei die Arbeit des Instituts für Sozialforschung (IFS). Dort forschten und lehrten die geistigen Väter der Studentenbewegung Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Ihre kritische Theorie der Gesellschaft lieferte viele Anstöße für die nach Veränderung sich sehnende Generation. Und natürlich geht es auch um die Konflikte zwischen den Autoritäten und den Studenten.
Karl Marx-Universität und Tomatenwurf
Die „Selbstermächtigung“ der Studenten über die Inhalte und Formen des Studiums nicht nur mitzubestimmen, sondern selber zu bestimmen, dies drückte sich auch in der kurzzeitigen Umbenennung der Goethe-Uni in „Karl Marx-Universität“ aus. Auch der legendäre Tomatenwurf von Sigrid Rüger auf Hans-Jürgen Krahl, dem „Robespierre von Bockenheim“ mit dem der feministische Teil der 68er-Bewegung auf sich aufmerksam machte, gehört zur Geschichte dieser Zeit.
„Robespierre“ hörte „Mama“
In der sogenannten „Fabrik“ in der Adalbertstraße 10 wohnte eine Zeit lang die schwarze US-Aktivistin Angela Davis, die von 1965-67 am Institut für Sozialforschung studierte. Neben der Fabrik lag der „Böse Buben-Club“ und noch ein paar Häuser weiter war eine Eck-Kneipe an der Bockenheimer Warte, die die Studenten damals 1968 nur „Nutten Lui“ nannten . In der Musicbox wartete Heintje.
Das nicht nur die Protestthemen wie Notstandsverfassung, Vietnamkrieg und Bildungsreform die damalige Jugendrevolte prägte, das wird an vielen Beispielen dargelegt.
Ein spannendes Programm:
Das Seminar findet statt im Stadtteilbüro Bockenheim (Leipziger Straße 91). Die Führung ist Teil des Seminars und dauert etwa 90 Minuten. Anmeldung per Mail (info@denknomaden.de oder 069 7675 2458)
Beginn: 13 Uhr
Aktuell
Die Leipziger 68. Erbaut um 1828. Das Haus wurde seither als Wohn- und Handelshaus genutzt. Jahrzehntelang befand sich hier eine Glaserei im Hinterhof. Seit circa 20 Jahren ist es im Besitz der Gaumer GmbH.
2012 kam es zu Beschwerden von Anwohnern. In notdürftig sanierten Schuppen im Hinterhof waren viele Menschen einquartiert worden. Die Wohnsituation war für die zumeist bulgarischen Bewohner auch ohne Überbelegung nicht gut. 45 Menschen waren damals in dem zweigeschossigen Vorder- und dem Hinterhaus gemeldet.
Das Treppenhaus wirkte, als sei es seit Jahrzehnten nicht renoviert worden, im Hinterhof waren Kabel offen an den Außenwänden der Gebäude verlegt.
Bauaufsicht und Wohnungsamt hielten das Problem einige Wochen später für gelöst. Die meisten Mieter zogen schließlich aus. Ein ASIA-Imbiss blieb im Vorderhaus bis 2017.
Im Herbst 2018 erteilte die Bauaufsicht der Gaumer GmbH die Abrissgenehmigung.
Noch 2012 hatte die Behörde festgestellt: Die Schäden am Gebäude sind behoben. Jetzt, 2018, ist es baufällig. Auf Fragen des Ortsbeirats 2 teilte die Stadt Frankfurt mit: Für die Leipziger Straße 68 besitzt der Magistrat keine Erkenntnisse, wonach die Liegenschaft gezielt abgenutzt oder heruntergewirtschaftet wurde. (Stellungnahme des Magistrats vom 23.4.2019)
Bislang gibt es keinen Bauantrag für das Grundstück. Mit dem Abriss der Leipziger 68 geht ein historisches, das Bockenheimer Ortsbild prägendes Gebäude verloren. Soziale Veränderungen sind abzusehen.
Rechtliche Interventionsmöglichkeiten bei baulichen Fehlentwicklungen im Baugesetzbuch (BauGB)
In den Paragraphen 176 und 177 des Baugesetzbuchs sind das Baugebot und
die Modernisierungs- und Instandsetzungsgebote festgelegt. Die Gemeinden
könnten dieses Instrument zur Anordnung von Bebauung und Instandhaltung
nutzen.
Wird der Eigentümer dann nicht tätig und zeigt keine Mitwirkungsbereitschaft
droht ihm sogar die Enteignung. Die Beispiele in der Leipziger Straße zeigen eine
für die Bockenheimer Bürger unverständliche Untätigkeit der Stadt Frankfurt.
Welches Amt fühlt sich für diese Fälle zuständig und wie gehen die zuständigen
Ämter mit diesen „Problemhäusern“ um: Reicht es abzuwarten, bis ein Abrissantrag vorliegt? Prüft jemand den Bericht aus dem Jahr 2012, in dem „alles ok“ war?
Wie kommt der Magistrat zu „Erkenntnissen“ über „Übernutzung“ und ungeeignete Reparaturmethoden?
Wie behandelt das zuständige Amt den Milieuschutz in Bockenheim?
Aktiv? Passiv?
Auf den Online-Seiten des Journal Frankfurt gab es ebenfalls einen Artikel zum Abriss der Leipziger 68
Über den Protest gegen den Abriss berichtete die FR am 27. August 2019.
In der Rundschau erschien am 7. August 2019 ein Artikel:
Eines der ältesten Häuser in Bockenheim wird abgerissen – Kritik an der Stadt
ie FAZ berichtete im Juli 2019 über das ”
Erbe der „Gaumer-Immobilien“
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/gaumer-immobilie-sorgt-fuer-aerger-in-bockenheim-16280849.html