Kategorie: Aktuell

  • Kalender 2025

    Im Auftrag der Freunde Bockenheims erstellt und vertreibt das Institut für Selbstorganisation den Bockenheim Kalender 2025. 13 Fotoseiten, eine Seite Bilderläuterungen. Format A 4. € 12,50. Erhältlich in allen Bockenheimer Buchhandlungen, im Hessenshop und im Stadtteilbüro in der Leipziger Straße. Oder auch direkt bei uns, hier, per Mail bestellbar und bald auf dem Weg zu Ihnen (info@institut-iso.de)

    Vorstellung des Kalenders 2025 in der FNP am 23.11.2024.
  • Abriss Dondorf?

     

    Frankfurt am Main, 4. Februar 2023

    Eine Meinungsäußerung von engagierten Bürgerinnen und Bürgern Frankfurts zum geplanten Abriss des historischen Dondorf-Druckerei-Gebäudes:

    Es ist erfreulich, dass sich auch das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik als neuer Eigentümer Gedanken über eine adäquate Form der Erinnerung an die Geschichte der Dondorfschen Druckerei in Bockenheim macht. Das Institut ist jedoch zu dem Schluss gekommen, die Erhaltung des Gebäudes sei wegen der hohen Kosten nicht in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen möglich. Es soll also abgerissen werden.

    Diese Entscheidung sollte – im Sinne eines städtischen Diskurses – dringend überdacht werden. Denn es gibt in Frankfurt keinen zweiten Ort, an dem die wechselvolle Stadt-, Industrie- und Sozialgeschichte, ebenso wie die spannende Geschichte einer bürgerschaftlich engagierten Familie so plastisch erzählt werden kann.

    Es geht um die jüdische Unternehmerfamilie Dondorf, deren Vorfahren Buchsbaum 1499 aus Nürnberg vertrieben, zunächst in der Judengasse des Frankfurter Ghettos siedelten. Deren Nachfahre, der politisch aktive Lithograph Bernhard Dondorf, zeigt sich in seinen Ansichten mit agnostischer Distanz kritisch gegenüber allen Religionen, den Antisemitismus durchschaut er mit Witz. Mit innovativer Technik und eigenen Erfindungen zur Chromlitographie entstehen in seiner Druckerei zahlreiche Produkte der Luxuspapierindustrie – z.B. der Druck von Wertpapieren und mit höchster Handwerkskunst hergestellte Spielkarten. Nachdem der Standort in der Altstadt wegen eines Großauftrags aus Japan über fälschungssichere Banknoten zu eng wird, baut Dondorf 1873 in Bockenheim eine neue Fabrik. 1890 folgt dahinter ein weiterer Bau, der heute noch stehende Backsteinbau der Dondorfdruckerei mit ihrem markanten Schornstein. Nach dem 1. Weltkrieg geht die Produktion allmählich zurück, die einzelnen Firmenanteile werden verkauft. Das ganze Grundstück mit allen Gebäuden erwirbt 1928 die Uniondruckerei und erweitert die Anlage um ein modernes Verlags-und Verkaufsgebäude zur Bockenheimer Landstraße hin. Ab 1929 wird unter anderem auf einer riesigen Fünfrollen-MAN-Druckmaschine die seit 1889 erscheinende Tageszeitung der SPD, die Volksstimme, hergestellt.

    1933 wird die Uniondruckerei von bewaffneter SA besetzt, die Eigentümer werden um ihr Hab und Gut gebracht. Die Familie Dondorf wird nach der Nazi-Rassenlehre verfolgt. Der Enkeltochter Clara Dondorf gelingt die Flucht in die Schweiz. Die Nachfahren der Dondorfs Ella Otilie und Marie Nanny begehen vor der angekündigten Deportation Selbstmord im Haus in der Myliusstraße. Helene Neumann, Enkelin des Firmengründers, wird mit ihrem Sohn zuerst in die Großmarkthalle gebracht, dann nach Lodz deportiert, beide sterben dort. Olga Friedeberg, geb. Dondorf gelingt die Flucht nach London.

    Auf den von den von den Nazis beschlagnahmten Maschinen in Bockenheim wird zu dieser Zeit das nationalsozialistische Volksblatt mit der Beilage Der Aufmarsch – Blatt der Hitler-Jugend gedruckt. Gauleiter Streicher packt angesichts der Wunderwerke der Technik die Gier, er lässt die große Fünfrollen MAN Maschine nach Nürnberg verfrachten, auf der dann das Propagandablatt, der Stürmer gedruckt wird.

    1944 bombardieren die Amerikaner den Industrie- und Rüstungsstandort Bockenheim. Von den Gebäuden der Druckerei bleibt, wenn auch beschädigt, nur der Backsteinbau von 1890, erstaunlicherweise auch der mit Spielkartenmotiven verzierte große Schornstein im Trümmermeer rundum stehen.

    Die Zeit des Nationalsozialismus endet. Nach notdürftiger Reparatur des Gebäudes kommt die MAN Maschine wieder dahin, wo sie hingehört: zurück in die ehemalige Dondorfsche Druckerei – die Union-Druckerei. Die SPD-Zeitung Volkstimme geht hier schon wieder ab 1946 in Druck, kann sich aber nicht halten. Ab 1954 wird die Union- zur Stammdruckerei des DGB und expandiert, sodass 1959 ein Grundstückstausch zwischen der Union-Druckerei und der Stadt, bzw. der damals noch städtischen Universität ausgehandelt wird. Auf dem zerstörten Uniondruckereigelände an der Bockenheimer Landstraße wird 1964 die Stadt-und Universitätsbibliothek entstehen. 1961 zieht mit der der Universität eingegliederten Hochschule für Erziehungswissenschaften auch unter anderem das Institut für Kunstpädagogik in der Dondorfdruckerei ein, die Schwarz-Weiß-Fotografie in der U6/U7-Haltestelle zeugt davon. Es ist eins der letzten Universitätsinstitute, die im Herbst 2022 das Gebäude verlassen und in den Campus Westend umziehen. Heute ist das Gebäude, das sich selbstverständlich in das Stadtbild fügt, gerade auch als Kontrast zur angrenzenden modernen Wohnarchitektur und im Zusammenspiel mit dem Depot ein Anziehungspunkt für junge Leute. Hier treffen sie sich zum Bier oder zum Foto-Shooting.

    Viele Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Frankfurt schätzen die Bedeutung des Gebäudes, und viele von ihnen haben sich mit der Initiative „Leben – Lernen – Arbeiten: Dondorf Frankfurt“ und dem Verein für Ortsgeschichte „Freunde Bockenheims“ lange Zeit um die Erhaltung der Dondorfschen Gebäudes gekümmert und eine lesenswerte Broschüre herausgegeben (siehe Internetseite der Freunde Bockenheims).

    Trotz aller Bemühungen und des Antrags des Ortsbeirats 2 hat das Landesdenkmalamt das Gebäude 2016 nicht unter Denkmalschutz gestellt. Zwar trägt der Bau sichtbare Narben des Krieges und des hastigen Wiederaufbaus: Es fehlt der historische Zinnenkranz rundum auf dem Dachgeschoß. Und die mangelnde Pflege zur Erhaltung z.B. der Fassaden während der universitären Nutzung der letzten Jahrzehnte hat auch ihre sichtbaren Spuren hinterlassen. Dies dürften aber keine hinreichenden Gründe zur Ablehnung sein. Eine tiefergehende Argumentation ist auf beiden Seiten nochmals notwendig auch in Hinblick auf die historische Bedeutung des Gebäudes innerhalb des Stadtgefüges.

    Das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik hat dankenswerter Weise einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, der die Erhaltung und Einbeziehung des alten Industriebaus in den Neubau vorsah. Der Siegerentwurf wurde auch deshalb preisgekrönt weil er diese Aufgabe meisterlich löste. Trotzdem gibt es nun eine Abrissplanung. Es stellt sich die Frage, ob bei der Denkmalschutzprüfung die historische Dimension ausreichend bewertet wurde. Sollte nicht auch die Erzählstärke all der Geschichte(n), die in dem Gebäude stecken, für künftige Generationen berücksichtigt werden?

    Wäre es nicht einige Überlegungen wert, die notwendigen Mittel aufzubringen und den historischen Bau, wie geplant, doch noch zu integrieren?  Museumsräume, in der Industriegeschichte und Objekte wie z.B. eine der riesigen Druckmaschinen steht, könnte ein Gewinn für die Stadtgesellschaft sein. Mit den Möglichkeiten des Instituts könnte eine 3-D-Augmented-Reality-Erzählung dieser wechselreichen, verworrenen, traurigen, aber doch auch wieder ermutigenden Geschichte des Gebäudes, der Stadt und der auf diese Weise lebendig gebliebenen jüdischen Familie Dondorf erzählt werden.

    Seit 2006 ist die Druckerei Dondorf Teil der Route der Industrie-Kultur.

    Es wäre ein gutes Startsignal für den Kulturcampus Bockenheim: Ein von Geschichtsbewusstsein getragener, attraktiver Bau des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik, den sich die Forschenden mit Freude aneignen würden.

    Abschließend sei bemerkt, dass eine Ausstellung im DAM gerade darauf hingewiesen hat, dass Abrisse unter Klimaschutzaspekten nicht mehr zeitgemäß sind. Eine Bewegung junger Architekten fordert ein allgemeines Abriss-Moratorium weil in den üblichen Kostengegenüberstellungen die CO-2-Einsparungen einer Erhaltung von Bauteilen nicht eingerechnet sei.

     

    Autoren: Dr. Konrad Götz, Sozialwissenschaftler, in Zusammenarbeit mit Cordula Kähler von den Freunden Bockenheims

    Quelle der historischen Informationen: „Die wechselvolle Geschichte eines Industriedenkmals – Alte Druckerei Dondorf“ Frankfurt am Main 2012. Herausgeber: Freunde Bockenheims. Autor: Friedhelm Buchholz. Die Broschüre ist zur Zeit vergriffen, eine Neuauflage wird vorbereitet. Siehe auch:  https://www.freunde-bockenheims.de/

     

  • Das Buch zur Ausstellung ist jetzt in allen Buchhandlungen und direkt beim Verlag erhältlich:
    DIESES HAUS IST BESETZT! Frankfurter Häuserkampf 1970-1974

    Nach der erfolgreichen Ausstellung im Herbst 2020 ist nun die Dokumentation erhältlich. 120 Seiten, über 120 Fotos im Format A4 quer. Für 16 Euro. 

    Mit einer Bestellung (Mail) ist das Buch bald in Ihren Händen. Das Institut für Selbstorganisation schickt es Ihnen gerne zu. Es kann während der Besuchszeiten des Frankfurter Archivs der Revolte auch dort direkt abgeholt werden, wobei um Anmeldung per Mail oder Telefon gebeten wird info@archiv-der-revolte.de 0175 9861265

    Die Besuchszeiten im Frankfurter Archiv der Revolte sind wegen der Corona-Regelungen derzeit eingeschränkt nur eingeschränkt möglich. Bitte melden Sie sich per Mail oder telefonisch an.

    Das Buch wird herausgegeben vom Frankfurter Archiv der Revolte e.V., vom Offenen Haus der Kulturen e.V. und vom Institut für Selbstorganisation e.V.  – Es ist im Selbstverlag erschienen (Institut für Selbstorganisation).

    Erhältlich in Bockenheim und in der Innenstadt, u.a.:

    – in der Karl-Marx-Buchhandlung in der Jordanstraße.
    – im Hessenshop in der Leipziger Straße 49.
    – in der Buchhandlung Libretto in der Mühlgasse 3
    in der Buchhandlung Walther König, Hasengasse 5-7 (Kleinmarkthalle)
    – Marx & Co, Autorenbuchhandlung (Grüneburgweg)
    – Land in Sicht
    – Ypsilon, Bergerstraße 

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  • Wer/was ist das „Institut für Selbstorganisation“?

    Der Verein wurde in der ersten Mitgliederversammlung am 4. August 1987 unter dem Namen “Institut für Selbstorganisation und selbstverwaltete Betriebe” gegründet. Der Verein hat seinen Namen in der Mitgliederversammlung vom 3. November 2016 in “Institut für Selbstorganisation e.V.” geändert.

    Der Name des 1987 gegründeten Vereins ist noch ganz der Phase verpflichtet, die aus der Alternativbewegung der 70er Jahre entstandenen Betriebe zu unterstützen. Dazu bot “das ISO” eine Plattform und ein Seminar- und Beratungsangebot an. Die Themen ökologische Verantwortung waren eng mit der Vorstellung verknüpft, die Arbeit selbst zu organisieren, nicht innerhalb einer Unternehmenshierachie, sondern in Selbstverantwortung und solidarisch. Der Drive dieses Unternehmenskonzepts ist in den 90er Jahren verloren gegangen, aus Alternativbetrieben wurden, z.T. sehr erfolgreich, private Unternehmen. Über die Gründe könnten wiederum Seminare abgehalten werden, und die weiterhin bestehenden Projekte und Betriebe, die von den Mitarbeiter*innen selbst geführt werden, verdienten sicherlich mehr Aufmerksamkeit.

    Vor einigen Jahren wurde der Focus des Vereins verschoben. Die Grundideen der Vereinsaufgabe sollten aber beibehalten bleiben. Es lag also nahe, die Aufgabe auf eine quasi kommunale Ebene zu heben. Denn die Gemeinde, die Kommune soll ja auch in der Gesellschaft von heute eine möglichst Bürger*innen nahe Selbstverwaltung darstellen – eher ein Idealfall, aber doch ein Anspruch.

    Also widmete sich der Verein Institut für Selbstorganisation e.V. dem Erfahrungsschatz der Protestbewegungen und der kommunalen Geschichte. Denn hier waren die Impulse ständig präsent: Gegen Bevormundung, gegen falsche Autoritäten, gegen Verwaltungswillkür, für mehr Beteiligung und Mitentscheidung, sei es bei Stadtteilsanierungen und vielem mehr.

    Mit diesem Hintergrund entstanden Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen, häufig in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Organisationen. Einige dieser Publikationen wurden auch sehr erfolgreich.

  • Als Frankfurt einmal die Hauptstadt der Revolte war

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    21. März 2020: Seminar & Ortsbesichtigung
    Das „rote Jahrzehnt“ – Frankfurt in den Jahren der Revolte Frankfurt war neben Berlin das Zentrum der 68er-Bewegung. An vielen Orten finden sich in der Mainmetropole heute noch Spuren der jugendlichen Revolte, die vor 50 Jahren die Bundesrepublik nachhaltig veränderte.

    (mehr …)

  • Seminare und Workshops 2020

    „Stadtentwicklung & Bürgerprotest in Frankfurt am Main in den 70er Jahren und der Gegenwart. Teil 1
    „25.01.2020 “ _builder_version=“4.9.2″ _module_preset=“default“ sticky_transition=“on“]

    + Das Seminar gibt einen Überblick über die Stadtentwicklung-/Stadtplanung und die in dieser Zeit entstehenden Bürgerinitiativen. Die „BIs“ stellen eine neue Form der demokratischen Willensbildung dar und sind heute aus dem Zeitgeschehen nicht mehr wegzudenken. Besonders wichtig waren diese frühen „NGOs“ z B im Westend (AG Westend), später in der Ökologiebewegung und bei den Protesten gegen die Flughafenerweiterung.

    „Hausbesetzungen und Mietstreiks in Frankfurt in den Jahren 1970-1974″ =“07.03.2020″ =“4.9.2“ _

    • Die frühen 70er Jahre in Frankfurt am Main sind in der Erinnerung als Zeit der Hausbesetzung verankert. In Vergessenheit geraten sind die zahlreichen Mietstreiks, oft getragen von migrantischen Initiativen. Einige Tausend MieterInnen waren daran beteiligt, zahlreiche Prozesse um die Wohnsituation und die Mieten wurden geführt. Diese sozialen urbanen Kämpfe sollen in der Veranstaltung mit Zeitzeugen veranschaulicht präsentiert werden.

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    + Der „Zerfall“ der Studentenbewegung in den Jahren nach 1968 wurde/wird oft beklagt. Aber was meint „Zerfall“ eigentlich? Welche strategischen Vorstellungen einer Gesellschaftsveränderung hatte denn „die“ Studentenbewegung? Welche Vorstellunen wurden im SDS nach 1968 diskutiert und je nach „Stadt“ unterschiedlich beantwortet. Die Eigenarten der Protestzentren wurden oft wesentlich: Hamburg, Heidelberg, Frankfurt, Berlin etc. etc. – das waren auch im Protestjahr 68 schon große Unterschiede. Die lokalen Besonderheiten wurden lange unterschätzt und sind auch heute noch unzureichend aufgearbeitet und dokumentiert.

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    Bürgerinitiativen gehören heute so selbstverständlich zur deutschen Gesellschaft, dass ihre Entstehungszeit Ende der 69er Jahre, Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts schon zur spannenden Zeitgeschichte zählt, die oft unbekannt geworden ist. Die AG Westend, die sich als bürgerliche Kritik der Umwandlung eines Stadtteils verstand und die BI Bockenheim, die Sanierungs- und U-Bahn-Planung stark beeinflußte, werden vorgestellt.

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      • Die Gruppen der Neuen Linken, die Ende der 60er Jahre entstehen, haben ein inte4rnationales Begleitmoment in der BRD: Vorallem die italienischen Migranten bringen „ihre“ radikalen Organisationen aus ihrer Heimat mit nach Deutschland. Besonders bedeutend: Lotta Continua, Unione Inquilini. Es entstehen Kulturzentren, Treffs, Kneipen und damit eine Veränderung der sozio-kulturellen Basis der gesellschaftlichen Proteste.

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    + Ausgangspunkt des Seminars ist eine Stadtteilführung, die die Stationen der Industrieentwicklung in Bockenheim zur Zeit der Stadtgründung (1819/1822) und die rasante Zeit danach veranschaulicht. Nach vor wenigen Jahrzehnten war der jetzige Stadtteil ein bedeutender Industriestandort

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    Aus Bürgerinitiativen wurden NGOs, die Arbeitsstrukturen von Bürgerbeteiligung an kommunalen Entscheidungen ändern sich. Da wundert es manchmal, wie hartnäckig manche Probleme „ungelöst“ bleiben. So ist die Wohnungsfrage, die Verkehrs- und Stadtplanung, die Frage urbaner Innenstädte und öffentlicher Plätze und Orte ein immer noch und wieder aktueller Stoff.

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  • Endlich ein gedrucktes Buch: Die Häuserchronik von Alt-Bockenheim

    HÄUSERCHRONIK
    von
    ALT-BOCKENHEIM
    Aus Gemeinde- Polizei- und Kirchenakten
    zusammengestellt von
    Heinrich Ludwig
    Konrektor i.R. 1941

    512 Seiten im Großformat A4. Auf 248 Seiten das Manuskript der Häuserchronik von Heinrich Ludwig mit 105 Fotos, 8 gezeichnete Karten, 12 Pläne,  Zeichnungen und 16 Abbildungen (Kupferstiche, Aquarelle u.ä.). Dem handschriftlichen Manuskript wird die Transkription von Hermann Ludwig vorangestellt und damit wird die Häuserchronik zum unentbehrlichen Nachschlagewerk für Alt-Bockenheim, seiner Häuser und Hauseigentümer, Familien und Bewohner.

    Artikel in der FNP und FAZ zum Erscheinen der Häuserchronik von Alt-Bockenheim

    Buchvorstellung & Vortrag über Heinrich Ludwig
    Das Buch ist ab Mitte November 2019 in den Bockenheimer Buchhandlungen, im Hessenshop, im Stadtteilbüro und direkt beim Institut für Selbstorganisation e.V. (info@institut-iso.de) für  € 49 erhältlich.
    Das Buch wird öffentlich vorgestellt am 14. November 2019 – 19 Uhr im Cafe Zebulon, Grempstr. 23 in Frankfurt-Bockenheim, verbunden mit einem Vortrag von Hermann Ludwig über das Leben und Werk des Bockenheim-Chronisten Heinrich Ludwig. Eine Veranstaltung der Vereine Institut für Selbstorganisation und Freunde Bockenheims . Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.

  • Bilder der Grempstraße

    /Bilder-der-Grempstraße-Ausstellung-ab-10.9.2019-420×530.jpg“ _

    Die Ausstellung wurde am 3. November 2019 beendet. Die Übersicht der in der Ausstellung gezeigten Fotos mit Angaben zum Jahr der Entstehung usw. steht hier als PDF-Datei zur Verfügung.
    Die Fotos der Ausstellung sind auf Forex-Platten gedruckt und können erworben werden. Bei Interesse und Fragen bitte eine Mail an info@institut-iso.

  • Ende eines Hauses

    Die Leipziger 68. Erbaut um 1828. Das Haus wurde seither als Wohn- und Handelshaus genutzt. Jahrzehntelang befand sich hier eine Glaserei im Hinterhof. Seit circa 20 Jahren ist es im Besitz der Gaumer GmbH.

    2012 kam es zu Beschwerden von Anwohnern. In notdürftig sanierten Schuppen im Hinterhof waren viele Menschen einquartiert worden. Die Wohnsituation war für die zumeist bulgarischen Bewohner auch ohne Überbelegung nicht gut. 45 Menschen waren damals in dem zweigeschossigen Vorder- und dem Hinterhaus gemeldet.

    Das Treppenhaus wirkte, als sei es seit Jahrzehnten nicht renoviert worden, im Hinterhof waren Kabel offen an den Außenwänden der Gebäude verlegt.

    Bauaufsicht und Wohnungsamt hielten das Problem einige Wochen später für gelöst. Die meisten Mieter zogen schließlich aus. Ein ASIA-Imbiss blieb im Vorderhaus bis 2017.

    Im Herbst 2018 erteilte die Bauaufsicht der Gaumer GmbH die Abrissgenehmigung.
    Noch 2012 hatte die Behörde festgestellt: Die Schäden am Gebäude sind behoben. Jetzt, 2018, ist es baufällig. Auf Fragen des Ortsbeirats 2 teilte die Stadt Frankfurt mit: Für die Leipziger Straße 68 besitzt der Magistrat keine Erkenntnisse, wonach die Liegenschaft gezielt abgenutzt oder heruntergewirtschaftet wurde. (Stellungnahme des Magistrats vom 23.4.2019)
    Bislang gibt es keinen Bauantrag für das Grundstück. Mit dem Abriss der Leipziger 68 geht ein historisches, das Bockenheimer Ortsbild prägendes Gebäude verloren. Soziale Veränderungen sind abzusehen.

    Rechtliche Interventionsmöglichkeiten bei baulichen Fehlentwicklungen im Baugesetzbuch (BauGB)
    In den Paragraphen 176 und 177 des Baugesetzbuchs sind das Baugebot und
    die Modernisierungs- und Instandsetzungsgebote festgelegt. Die Gemeinden
    könnten dieses Instrument zur Anordnung von Bebauung und Instandhaltung
    nutzen.
    Wird der Eigentümer dann nicht tätig und zeigt keine Mitwirkungsbereitschaft
    droht ihm sogar die Enteignung. Die Beispiele  in der Leipziger Straße zeigen eine
    für die Bockenheimer Bürger unverständliche Untätigkeit der Stadt Frankfurt.

    Welches Amt fühlt sich für diese Fälle zuständig und wie gehen die zuständigen
    Ämter mit diesen „Problemhäusern“ um: Reicht es abzuwarten, bis ein Abrissantrag vorliegt? Prüft jemand den Bericht aus dem Jahr 2012, in dem „alles ok“ war?
    Wie kommt der Magistrat zu „Erkenntnissen“ über „Übernutzung“ und ungeeignete Reparaturmethoden?
    Wie behandelt das zuständige Amt den Milieuschutz in Bockenheim?
    Aktiv? Passiv?

    Auf den Online-Seiten des Journal Frankfurt gab es ebenfalls einen Artikel zum Abriss der Leipziger 68

    Über den Protest gegen den Abriss berichtete die FR am 27. August 2019.

    In der Rundschau erschien am 7. August 2019 ein Artikel:  
    Eines der ältesten Häuser in Bockenheim wird abgerissen – Kritik an der Stadt

    ie FAZ berichtete im Juli 2019 über das “
    Erbe der „Gaumer-Immobilien“
    https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/gaumer-immobilie-sorgt-fuer-aerger-in-bockenheim-16280849.html

  • Die 2. Auflage ist da!

    Wieder lieferbar: Bockenheim. Vor und während der Sanierung 1978-1995

    Die 2. Auflage ist am 2. August 2019 an die Bockenheimer Buchhandlungen ausgeliefert worden! Einige kleine und einige ärgerliche Fehler haben wir beseitigt – und wir freuen uns über das große Interesse der Bockenheimer. Wir liefern auch gerne via Mail-Bestellung.

     

    Erhältlich:

    – im Stadtteilbüro Bockenheim (Leipziger Straße 91).
    – in der Karl-Marx-Buchhandlung in der Jordanstraße.
    – im Hessenshop in der Leipziger Straße 49.
    – in der Buchhandlung Libretto in der Mühlgasse 3
    – in der Buchhandlung middle-earth in der Landgrafenstraße
    in der Buchhandlung Walther König, Hasengasse 5-7 (Kleinmarkthalle)

     

  • Die Jubiläumsbroschüre!

    Die Broschüre zum Jubiläum „200 Jahre: Stadt Bockenheim“ ist erhältlich in den Bockenheimer Buchhandlungen (libretto in der Mühlgasse, Karl-Marx in der Jordanstraße, Eselsohr im Weingarten, Hessenshop in der Leipziger und im Stadtteilbüro) für € 6,50.

    Berichte der FAZ, FR und FNP

  • BOCKENHEIM! Die Stadt!

    Seminar 21.09.2019 – Beginn 13 Uhr

     Das Bockenheim lange ein Dorf war – ok, das stimmt. Mehr als tausend Jahre lang. Dann aber, die Welt änderte sich gerade dramatisch, das Industriezeitalter hatte beginnen, die Dampfmaschine war erfunden und die französische Revolution hatte die bisherige europäische Ordnung erschüttert. Da  wurde aus dem Dorf Bockenheim eine Stadt.

    Kurfürst Wilhelm I. erhob durch Rescript vom 13. Juni 1819 die Dorfgemeinde Bockenheim zur Stadtgemeinde; Kurfürst Wilhelm Il. erklärte wenige Jahre später durch Privileg vom 10. August 1822 den Gewerbebetrieb in Bockenheim „vorbehaltlich der geeigneten polizeilichen Aufsicht“ für vollständig frei, hob die bestehenden Mühlen- und Bannrechte aller Art auf, stellte der neuen Stadt es frei, statt der ihren Einwohnern obliegenden Frohnden eine jährliche Geldabgabe zu entrichten und erteilte den Israeliten in Bockenheim das Recht, Grundbesitz zu erwerben und jedes bürgerliche Gewerbe auszuüben.

    Die Dynamik der Stadt Bockenheim war eng mit der Entwicklung der Industrie und der Nachbarschaft zu Frankfurt verknüpft. Bockenheim profitierte davon, dass Frankfurt noch lange (bis 1866) an der Zunftordnung festhielt und die Entwicklung der Industrie in der Stadt behinderte. Im Frankfurter Adressbuch von 1892 wird  für die Frankfurt-Touristen die Nachbarstadt so beschrieben: „Bockenheim; Eisenbahn- und Trambahn-Verbindung; zu Fuss Stunde. Sehr besuchter Ort, 1885 mit 17.457 Einwohner, gute Wirthschaften. Bockenheim zählte 1774 etwa 600, 1850 etwa 4.000 Einwohner und ist jetzt zur drittgrössten Stadt des Reg.-Bez. Wiesbaden herangewachsen. Sehr industrielle Stadt mit eigener Wasserleitung seit 1890.“

    Das Seminar im Stadtteilbüro illustriert an Hand von Dokumenten aus dem Archiv der Freunde Bockenheims und des ISG die Geschichte Bockenheims als Nachbarstadt zu Frankfurt. 

  • Stadtentwicklung und Bürgerprotest in Frankfurt in den 70er Jahren

    Vor bald 50 Jahren: Im Westend wird das 1. Haus besetzt

    Im September 1970 wurde das erste Haus im Frankfurter Westend besetzt. In den folgenden Jahren, bis zur Räumung der 4 Häuser an der Bockenheimer Landstraße/Ecke Schumannstraße im Jahr 1974, kam es zu zahlreichen weiteren Hausbesetzungen und Mietstreiks in Frankfurt, insbesondere im Westend. Die Heftigkeit der Auseinandersetzung um besetzte Häuser, Räumungen und die Spekulation in Folge der damaligen Stadtplanungen sollen anhand seltener Dokumente anschaulich nachvollzogen, die Konsequenzen und Lehren für die Stadtentwicklung gemeinsam erörtert werden.

    Das Seminar zeichnet den Konflikt um den Erhalt der Urbanität am Beispiel des Westend nach. Dies lehrreiche Kapitel der Stadtgeschichte um Wohnraum, Lebensentwürfe und Stadtpolitik könnte dieser Tage aktueller kaum sein.

    25.01.2020. Beginn 13 Uhr.

    Ort: Stadtteilbüro Bockenheim, Leipziger Straße 91. Um Anmeldung wird gebeten unter 0175 986 1265 (Saßmannshausen). Das Seminar dauert von 13 bis 18 Uhr.

  • Von der Protestbewegung zu den Bürgerinitiativen. Am Beispiel der AG Westend und der BI Bockenheim

    Save the date: 15. Juni 2019

    2020 jährt sich ein Frankfurter Stadtereignis: Im Jahr 1970 wurde in der Eppsteiner Straße 47 das erste Haus im Frankfurter Westend besetzt. In den folgenden Jahren, bis zur Räumung der Häuser „Bockenheimer Landstraße/Ecke Schumannstraße“ im Jahr 1974, kam es zu zahlreichen (14? 16?) weiteren Hausbesetzungen und Mietstreiks in Frankfurt, insbesondere im Westend
    Die Heftigkeit der Auseinandersetzung um besetzte Häuser, Räumungen und die Spekulation in Folge der damaligen Stadtplanungen, die Konsequenzen und Lehren für die Stadtentwicklung und die Stadtpolitik – es ist ein sehr spannendes Kapitel der Frankfurter Zeitgeschichte.
    Die 1969 gegründete „AG Westend“ hat dabei Stadtgeschichte geschrieben. Die Seit 1970 stattfindenden Hausbesetzungen machen einen dramatischen Wandel im Westend deutlich und die Ende der 70er Jahre beginnende Sanierung Bockenheims ist maßgeblich durch die Erfahrungen und Erfolge der Bürgerinitativen des Westennds geprägt.

    Die Ausstellung über die Sanierung Bockenheims im September 2018 zeigte dies sehr anschaulich.

    Seminar am 15. Juni 2019. Ort: Stadtteilbüro Bockenheim (Leipziger Straße 91). Beginn: 13:00 Uhr (bis 18:00). Anmeldung: info@institut-iso.de | 069 7675 2458

  • Kunst & Revolte. Künstlerpositionen im Kontext der Protestzeiten 67/68: Bazon Brock u.a.

    2018 fand, kuratiert u.a. von Michaela Filla, im Studierendenhaus die Ausstellung „Kunst der Revolte | Revolte der Kunst statt. Mit Michaela Filla versuchen wir im Seminar eine Auswertung der Ausstellung und der Themenstellungen systematisch nachzuzeichnen. Dabei wird intensiver auf die Künstler Bazon Brock und Eberhard Fiebig eingegangen.

    Die Ausstellung ist in den Wandtafeln noch im Studierendenhaus zu sehen (1. Stockwerk).

    27. April 2019. Ort: Studierendenhaus. Raum K4 (2. Stock).
    Seminarbeginn: 13 Uhr.

    Anmeldung: info@institut-iso.de oder per Telefon: 0175 986 1265